Kindergartenbetreuung nicht vergessen

Anton Schmitz
Anton Schmitz

Im Stadtrat wurde vergangene Woche eine denkwürdige Entscheidung getroffen. Die Mehrheit des Stadtrates sieht die Stadt Bad Münstereifel für die Kindergärten nicht verantwortlich und will die Aufgaben alleine vom Kreis übernommen wissen.

„Das ist schon eine starke Entscheidung gewesen. Da sagt die CDU man will mit Kindergärten nichts mehr am Hut haben. Im Ergebnis ist der CDU damit die Betreuungssituation vieler Eltern und die ganzen strukturellen Fragen, die an Kinderbetreuung in Bad Münstereifel hängen, egal. Man legt einfach die Hände in den Schoß und sagt, soll sich doch wer anderes kümmern“ ärgert sich Anton Schmitz, SPD-Fraktionsvorsitzender.

Die Sozialdemokraten wollen auch weiterhin Verantwortung für die Betreuungsbedürfnisse der kurstädtischen Eltern übernehmen. Es dürfe der Stadt, nach Auffassung der SPD, nicht egal sein, wo Kindergärten sind, wer die Trägerschaft hat und welche Bedingungen herrschten.

„Wir wollen nicht das Wohl unserer Kinder in andere Hände geben, nur weil man angeblich ein paar Euro dabei spart. Bad Münstereifel muss für Familien attraktiv sein, dazu gehört auch eine gute Kinderbetreuung“ so Schmitz weiter.

Die kurstädtischen Genossen bezweifeln dabei auch, dass wirklich Einsparungen möglich sind. Wenn die Stadt alle Kindergartenangelegenheiten an den Kreis abgebe, dann müsse der zusätzliches Personal aufbauen, was man dann über die Kreisumlage wieder mit bezahlen würde.

„Man vergisst dabei auch, dass wenn das jetzt alles über den Kreis abgewickelt wird, dass der ja auch keine Gelddruckmaschine im Keller stehen hat, sondern das Geld von den Kommunen bekommt. Und zukünftig zahlen wir dann auch für die Investitionen anderer Kommunen mit. Wenn also in Euskirchen und Weilerswist, die eine viel höhere Bedarfsquote haben, neue Gruppen entstehen, sind wir immer mit dabei“ kalkuliert Schmitz.

Es sei doch eine Milchmädchen-Rechnung, wenn der Anteil der Bad Münstereifeler Kinder im Kreis bei 8,0 Prozent liege, der Anteil an der Kreisumlage aber bei 8,6 Prozent, von einer Einsparung zu reden.

„Bad Münstereifel ist nicht nur die älteste Kommune im Kreis, sondern auch die, mit dem geringsten Kinderanteil. Dann nicht nur die Betreuung, und damit ein wichtiges Instrument für Zuzug von Familien, aus den Händen zu geben, sondern sich auch noch über die Kreisumlage an den Kosten der anderen, viel Kinder-reicheren Kommunen zu beteiligen, hat mit guter Politik nichts mehr zu tun“ echauffiert sich Schmitz.