Werner Esser möchte einen neuen Politikstil

Werner Esser mit Michael Fulde (SPD) und Eddy Daniel (UWV) im Gespräch Bild: SPD BaM

„Eigentlich müsste ich Werner Esser schlechtreden, damit wir ihn behalten können“ erklärte Ulrich Kelber schmunzelt. Der Bundesabgeordnete und parlamentarische Staatssekretär aus Bonn kam jedoch nicht umhin, das bisherige Engagement von Werner Esser in verschiedenen Funktionen zu würdigen. Besonders bei der Wirtschaftsförderung und im Verkehrsbereich habe er gepunktet, nicht zuletzt habe er gemeinsam mit Anwohnern und gegen Widerstände den Weg für diverse Infrastrukturprojekte freigemacht und damit den Verbleib sowie die Ansiedlung von tausenden Arbeitsplätzen in Bonn ermöglicht. In seiner Zeit als Aufsichtsratsvorsitzender bei den Bonner Stadtwerken sei das Defizit trotz besserer Sozialbedingungen erheblich reduziert worden.

Der in Iversheim aufgewachsene Werner Esser bekam am vergangenen Mittwoch nicht nur in Worten Anerkennung, die Parteimitglieder von SPD und UWV sprachen sich in der Versammlung einstimmig für seine Kandidatur als Bürgermeister der Kurstadt aus.

Der mit rund 100 Personen gut gefüllte Rats- und Bürgersaal konnte sich ein Bild von der Person Werner Esser und seinen Ideen für Bad Münstereifel machen. Als jemand der vom Dorf kommt und immer nah an den Menschen war, möchte er sich als Bürgermeister nicht nur als Verwalter sondern vielmehr als Kümmerer verstehen. „Das Miteinander von Bürgerinnen und Bürgern, Rat und Verwaltung möchte ich stärken“ sagt Esser und beschreibt damit seine Vorstellung eines neuen Politikstils. So will er mit Bürgersprechstunden in den Dörfern präsent sein. Ohnehin sei ihm der Erhalt der dörflichen Strukturen ein wichtiges Anliegen. Hierbei spiele für ihn das ehrenamtliche Engagement der Vereine eine wichtige Rolle, die es zu unterstützen gelte. Das für die Dörfer so wichtige Thema Breitbandversorgung wolle er anpacken und bedauert, dass bisher „zu viele wichtige Projekte in Bad Münstereifel in der Schublade verschwunden sind“. Das wolle er ändern.

Insbesondere der Tourismus müsse laut Esser besser aufgestellt werden. „Eine Kurstadt zu sein bedeutet nicht nur das ‚Bad‘ im Namen zu tragen“ sagt Esser und möchte die Stadt beim Tages- und Mehrtagestourismus sowie besonders beim Thema Wellness besser aufstellen. Das Outlet begreife er als Chance, allerdings müssten „die Bürgerinnen und Bürger mitgenommen werden“. Ohnehin möchte er als Bürgermeister gerade in der Wirtschaftsförderung einen seiner Schwerpunkte setzen. So verfüge die Stadt über vielfältige Firmen. Diese müsse man besser unterstützen.

Auch das Thema Haushalt sprach Werner Esser an. Hierbei sehe er die Notwendigkeit einer sparsamen Haushaltsführung, doch sei mit den beschlossenen Einnahmensteigerungen die Belastbarkeit der Bürgerinnen und Bürger erreicht, wofür er starken Beifall erntete. Die Haushaltskonsolidierung sei aus seiner Sicht nur mit Dreiklang aus sparsamer Haushaltsführung, Einnahmen und der Hilfe von Bund und Land zu schaffen, wofür er zuvor bereits Rückenwind von Ulrich Kelber bekam.

Der Bürgermeisterkandidat führte im Anschluss der Veranstaltung in lockerer Runde noch viele Gespräche mit interessierten Bürgerinnen und Bürger. „Er spricht unsere Sprache“ fand einer der Teilnehmer und war von der „guten Vernetzung bis in die höhere Politik“ beeindruckt.