Schüler beklagen die Überfüllung der Züge

Der morgendliche Schülerzug am Bahnhof. Bild: SPD BaM

Die Kapazitätsgrenzen bei den Schülerzügen sind längst erreicht. Zwei Jahre nach dem Vorfall mit einem schwer verletzten Jungen im Gedrängel sieht die SPD-Ratsfraktion nur eine Kapazitätssteigerung bei den Problemfahrten als einzig nachhaltige Lösung an.

„Die Lage wird von allen als entspannt eingestuft“, verkündigte Manfred Poth, Allgemeiner Vertreter des Landrats im Mai 2015 unter Berufung auf die Verantwortlichen bei Bahn und Verwaltung. Nach einem vorangegangenen Unfall, bei dem ein Junge im Gedränge schwer verletzt wurde, ergriffen damals Kreis, Bahn und Polizei verschiedene Maßnahmen. Etwa eineinhalb Jahre später sehen die kurstädtischen Sozialdemokraten nun erneut Überprüfungsbedarf bei den Schülerzügen. „Uns erreichen in den letzten Monaten wiederholt Beschwerden, dass die Zugfahrten der Regionalbahn 23 für die Schülerbeförderung deutlich überfüllt sind.“ sagt Karl Michalowski, Sprecher der Bad Münstereifeler SPD. Dadurch entstehen im Gedrängel beim Ein- und Aussteigen gefährliche Situationen. Sogar von kleinen Verletzungen ist die Rede. Die Situation hat sich seit dem Vorfall vom 26.01.2015 mit beinahe tödlichem Ausgang nicht wirklich entscheidend verbessert.

Es wurde bereits in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei verkehrserzieherischer Unterricht zum richtigen Verhalten auf Bahnanlagen abgehalten. Dieser löst das Problem allerdings nur oberflächlich. „Wir sind der Ansicht, dass nur eine Erweiterung der Kapazität mit einer Doppeltraktion eine nachhaltige Abhilfe schaffen würde.“ so Michalowski. Hierbei wären mit dem Kreis die Fahrgastzahlen auszuwerten und mit dem Aufgabenträger Nahverkehr Rheinland (NVR) Gespräche zu führen. Dabei wäre auch zu klären, ob durch eine veränderte Fahrzeugdisposition der Bahn Fahrzeugreserven zur Verfügung stünden. Bislang kommt der dreiteilige Triebwagentyp „LINT 81“ auf der Strecke zum Einsatz. Deutlich mehr Kapazität würde eine Doppeltraktion des zweiteiligen Triebwagentyp „LINT 51“ bringen. Die Züge würden sich damit von 81 m auf 108 m verlängern.

In diesem Zusammenhang sollen auch kurzfristige Maßnahmen geprüft und umgesetzt werden. Das könnte beispielsweise auch die dauerhafte und verstärkte Präsenz von Aufsichtspersonal der Deutschen Bahn in den Schülerzügen und am Bahnsteig zu den entsprechenden Zeiten sein.

Das Thema soll in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur, Sport, Soziales, Städtepartnerschaften und Tourismus beraten werden.