Für Kommunen werden Trinkwasserbrunnen zur Pflicht. Die SPD stellt einen Fraktionsantrag zu deren Errichtung zum zweiten Mal, da CDU und UWV bislang dagegen waren. Auch Schülerinnen und Schüler schlagen öffentliche Brunnen vor, welche die Bürgerstiftung fördern möchte.
Die EU-Wasserrahmenrichtlinie gibt es vor. Künftig sollen alle Bürgerinnen und Bürgern im öffentlichen Raum Zugang zu Trinkwasser bekommen. Diese Vorgabe hat kürzlich die Bundesregierung im Rahmen einer Änderung des Wasserhaushaltsgesetz umgesetzt. Die SPD-Fraktion im Rat hat seinerzeit bereits Handlungsbedarf für Bad Münstereifel erkannt und im vergangenen Sommer die Installation von öffentlichen Trinkwasserbrunnen beantragt. „Der Zeitpunkt wäre für uns sehr günstig gewesen, da die Straßenbauarbeiten an den vorgesehenen Stellen noch im Gange waren.“ sagt Karl Michalowski. Der SPD-Fraktionschef sieht nun höhere Kosten auf die Stadtwerke zukommen: „Leider haben uns CDU und UWV im Ausschuss einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun müssten wir wieder Gräben in die neue Pflasteroberfläche buddeln.“. Im Stadtwerkeausschuss war es zu einem Abstimmungspatt gekommen, sodass der SPD-Antrag abgelehnt wurde. „Dabei war im Sommer schon klar, dass wir rechtlich verpflichtet sein werden, Trinkwasserbrunnen zu installieren. Vorbereitungen dafür zu treffen, hatten die Stadtwerke ebenso vorgeschlagen.“ so Michalowski.

Die Genossen sehen in Trinkwasserbrunnen eine Aufgabe der Daseinsvorsorge. „In Anbetracht zunehmender Hitze- und Trockenperioden erfüllen sie einen elementaren Zweck. Öffentliche Trinkwasserbrunnen sind sozial und umweltschonend.“ sagt Michalowski. Tatsächlich würde durch das Wiederbefüllen von Trinkwasserflaschen Verpackungsmüll direkt reduziert. Dabei schlägt die SPD folgende Standorte mit einer hohen Aufenthaltsqualität in der Kernstadt vor: Salzmarkt im schattigen Bereich der geplanten Sitzmöbel sowie die Werther Straße im Bereich der geplanten Freitreppe. Ferner sollte geprüft werden, ob auch im Kurpark Wallgraben und im Schleidpark im Rahmen deren Umgestaltung sowie im Eifelbad Trinkwasserbrunnen errichtet werden können. Schulen sollen ebenso in Frage kommen. Dabei sollen Fördermittel die Stadtkasse entlasten.
Erneut haben die Sozialdemokraten ihren Antrag im Rahmen der aktuellen Haushaltsberatungen gestellt und hoffen nun auf die späte Einsicht von CDU und UWV. Dazu könnte auch eine kürzlich erstellte Projektarbeit von Schülerinnen und Schülern der Klasse 7a des St.-Angela-Gymnasiums beitragen. Darin werden unter dem Titel „Wasser: mal positiv gedacht“ ebenfalls Trinkwasserbrunnen vorgeschlagen. Die Klasse schlug dabei die Form einer trendigen Air-Up-Flasche vor. Die Bürgerstiftung möchte dieses Projekt im kommenden Jahr unterstützen.